Intelligente Messsysteme (iMSys)

Messsysteme der digitalen Energiezukunft

Fragen und Antworten

• Welche Fristen sind gesetzlich vorgegeben?

  Das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende macht klare Vorgaben: Alle Messstellen müssen bis 2032 mindestens mit einer modernen Messeinrichtung (mME) ausgerüstet sein. Herkömmliche analoge Zähler (Ferraris-Zähler) dürfen dann nicht mehr eingesetzt werden.
  
  

• Kann ich einen digitalen Zähler ablehnen?

  Nein, das Messstellenbetriebsgesetz (§ 36 Abs. 3) verpflichtet Sie als Anschlussnehmer oder Anschlussnutzer ausdrücklich zum Einbau einer modernen Messeinrichtung (mME) oder eines intelligenten Messsystems.

• Wer sorgt für die Sicherheit der Zähler?

  Alle in Deutschland von Messstellenbetreibern in Verkehr gebrachten Zähler unterliegen einer strikten behördlichen Aufsicht. Die Geräte entsprechen den Vorgaben der Mess- und Eichverordnung, des Mess- und Eichgesetzes und den Anforderungen des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).

• Wer bekommt einen Smart-Meter?

  Der Einsatz dieser Technik ist ab 2021 verpflichtend bei einem Stromverbrauch von mehr als 6000 kWh pro Jahr bzw. Einspeiseanlagen größer 7 kW. Sind Sie von der Regelung betroffen, erhalten Sie von uns eine entsprechende Ankündigung.

• Welche Vorteile bietet mir ein intelligentes Messsystem?

  Intelligenten Messsysteme (iMSys oder auch „Smart Meter“) verfügen über ein Kommunikationsmodul (Gateway) zur Datenübertragung. Das hat Vorteile, sowohl für den Verbraucher als auch für die Messstellenbetreiber. Beispielsweise entfällt das Ablesen des Stromzählers vor Ort, denn die Verbrauchsdaten werden direkt an den Messstellenbetreiber gesendet. Sie als Verbraucher haben Ihre Daten jederzeit im Blick. Dabei werden selbstverständlich alle Aspekte des Datenschutzes beachtet.  

• Wo finde ich die Rechtsgrundlagen für die Smart-Meter-Technologie?

  Die Datenkommunikation ist insbesondere durch das Messstellenbetriebsgesetz (MsbG), ergänzende Verordnungen sowie die Bundesnetzagentur geregelt. Das Formblatt Datenkommunikation nach § 54 MsbG informiert Sie über die Details.

• Baut nur die LEW Verteilnetz digitale Zähler ein?

  Alle Messstellenbetreiber in Deutschland sind gleichermaßen dazu verpflichtet, digitale Zähler zu verwenden. Die Ausstattung damit erfolgt komplett unabhängig vom jeweiligen Stromlieferanten.

• Muss ich die Erlaubnis zur Datenverarbeitung erteilen?

  Ohne eine Verarbeitung der dafür mindestens erforderlichen Daten lässt sich weder Ihr Netzanschluss betreiben, noch der Stromliefervertrag erfüllen. Die Erlaubnis zur Daten-Verarbeitung ergibt sich daher in Deutschland aus jedem bestehenden Vertragsverhältnis mit einem Messstellenbetreiber bzw. Lieferanten. Ein Widerspruch nach Art. 21 Datenschutz-Grundversorgung (DS-GVO) ist nicht möglich.

• An wen werden die Smart-Meter-Daten übermittelt?

  Zugriff auf die sensiblen Daten hat nur der Messstellenbetreiber – also das Unternehmen, das sich um den Einbau, die Wartung und den Betrieb der intelligenten Messeinrichtung kümmert. Die Daten werden ihm über das Smart Meter Gateway zur Verfügung gestellt. Der Messstellenbetreiber darf diese Daten ausschließlich an andere Berechtigte weitergeben.

• Wie wird die Einhaltung von Datenschutz und die Datensicherheit gewährleistet?

  Im Messstellenbetriebsgesetz (§§ 49 - 75 MsbG) ist genau festgelegt, wie Smart Metering betrieben wird, ohne den Datenschutz von Verbrauchern zu verletzen. Zu den wichtigsten Anforderungen zählen unter anderem die Zweckbindung, die Datensparsamkeit, die Anonymisierung und das Schutzprofil. Zudem muss ein intelligenter Stromzähler alle technischen Anforderungen erfüllen, die das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in seinen Richtlinien vorgibt. Ist dies der Fall, wird der Smart Meter durch das BSI zertifiziert und darf von Messstellenbetreibern in Haushalten eingebaut werden.

• Wofür dürfen die Smart-Meter-Daten verwendet werden?

• Wie wird missbräuchliche Datennutzung verhindert?

  Algorithmen oder KI-Systeme, die automatisiert Messdaten auswerten und Rückschlüsse auf das Verhalten der Verbraucher erlauben, sind gesetzlich verboten und werden somit von uns nicht eingesetzt. Unsere Mitarbeiter erhalten regelmäßige Schulungen und sind auch arbeitsvertraglich zur Einhaltung des Datenschutzes verpflichtet. 

• Was ist ein Schutzprofil?

  Ein Schutzprofil beschreibt, mit welchen Bedrohungen ein Gerät zu rechnen hat und wie es dagegen gerüstet sein muss. Jeder intelligente Stromzähler muss durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) auf sein Schutzprofil hin überprüft und zertifiziert werden. So ist gewährleistet, dass keine unbefugten Dritten die Daten einsehen oder manipulieren können.

• Was kann eine moderne Messeinrichtung (mME)?

  Der Zähler zeigt digital Ihren Verbrauch bzw. Ihre Einspeisung an. Nach Eingabe einer PIN können Sie sowohl die momentane Leistung als auch die bis zu einem Jahr zurückliegenden und gespeicherten Verbräuche direkt am Zähler abrufen.

• Funkt oder strahlt eine moderne Messeinrichtung?

  Der Zähler liefert keine Daten an Dritte. Es kann keine Kommunikationsverbindung aufgebaut werden, weder über Handy- noch sonstigen Funkverkehr. Vergleichbare elektronische Bauteile finden sich in modernen Haushaltgeräten, z. B. in Waschmaschinen oder Kühlschränken. 

• Wie arbeitet Ihr Team unter den Bedingungen der Corona-Pandemie?

  Unsere Monteure sind angewiesen, die vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen strikt einzuhalten. Ein direkter Kontakt zu den Hausbewohnern ist in der Regel nicht notwendig. Es genügt, wenn Sie unserem Monteur die Türe öffnen. Er wird das Haus erst betreten, wenn ein ausreichender Abstand besteht.

• Was kostet mich der Zählerwechsel?

  Der Austausch des Zählers ist für Sie bzw. den Anschlussnutzer kostenlos. Unsere Preisblätter für den jährlichen Messstellenbetrieb sind im Internet verfügbar. Da sich mit dem Gerätewechsel der Verrechnungspreis zwischen uns als Netzbetreiber und Ihrem Stromlieferanten ändert, kann es zu Anpassungen Ihres Tarifs kommen. Über Details informiert Sie ggf. Ihr Vertragspartner für die Strombelieferung.

• Welche rechtlichen Mittel kann der Netzbetreiber ergreifen?

  Sollten Sie uns den Zutritt und den Wechsel unseres Zählers dauerhaft verweigern, werden wir das Zutrittsrecht nach § 21 der Verordnung über Allgemeine Bedingungen für den Netzanschluss und dessen Nutzung für die Elektrizitätsversorgung in Niederspannung (Niederspannungsanschlussverordnung – NAV)  gerichtlich durchsetzen.

• Was passiert, wenn ich meinen alten Zähler nicht wechseln lasse?

  Ohne eichgültigen Zähler kann weder Ihr jetziger noch ein anderer Versorger Sie mit Strom beliefern. Ist kein geeichter Zähler vorhanden, müssten wir Sie in letzter Konsequenz von unserem Netz trennen.